Cuernavaca scheint uns nicht wohlgesonnen zu sein, denn auch für die Abreise hatte man wieder eine Überraschung für uns parat. Rund um unser zentral gelegenes Hotel hatte man alles für die Maiveranstaltungen gesperrt, und wir waren mittendrin. Die ganze Innenstadt besteht nur aus Einbahnstraßen und schon an der zweiten Kreuzung durften wir nicht mehr in der gewünschten Richtung weiterfahren, und auch an der nächsten Kreuzung schrieb man uns den Weg vor.
Nun waren wir in genau entgegengesetzter Richtung unterwegs. An der nächsten Kreuzung wieß man uns in die Straße, in der unser Hotel lag. Nach einem kleinen Protest schickte man uns dann halt in die andere Richtung. Die nächste nicht gesperrte Querstraße verlief wieder in die gewünschte Richtung.
Aber wir hatten uns zu früh gefreut. Die Straße führte steil in ein Tal hinab und nach einigen Serpentinen ging es wieder bergauf und die Richtung stimmte auch. Leider hörte die Straße dann abrupt am Ende des Bergrückens auf.
Wir kreiselten erfolglos herum und fragten schließlich nach dem Weg. Man verzog grübelnd das Gesicht, die Falten auf der hochgezogenen Denkerstirn wurden immer tiefer. Wir mussten auf den anderen Bergrücken, aber es gab nur eine Straße dort hinüber, alle anderen waren Sackgassen oder endeten an Treppen.
Man beschrieb uns den Abzweig so gut wie möglich und das Glück war uns hold. So erreichten wir nach einer knappen Stunde fast wieder unseren Ausgangspunkt. Spätestens jeden dritten Polizisten fragten wir nach dem Weg und gelangten schließlich auf die Ausfallstraße nach Oaxaca.
Die weitere Fahrt verlief ohne weitere Überraschungen. Die Landschaft wechselte und riesige baumhohe Kakteen säumten die Straße. In Huajuapan beschlossen wir zu übernachten. Der Ort selber hatte außer einem recht ansehlichen Zocalo und einer schönen Kirche nicht viel zu bieten.
Zum krönenden Abschluß des Tages gab es noch einen kräftigen, ausdauernden Wolkenbruch, vor dem wir uns schnellstens zum Abendessen in ein Restaurant retteten.
Bis bald
Andrea & Wolfgang
