unsichtbar

Oaxaca

3. Mai 2011 - 1409 km

Heute gab es keine Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden und Oaxaca war schnell erreicht. Stoßstange an Stoßstange schob man sich durch die engen Gassen rund um den Zocalo und mit viel Glück entdeckten wir eine freie Parklücke.

Zu Fuß machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel. Kreuz und quer durchstreiften wir das Zentrum und fanden ein ruhig gelegenes Hotel mit einem Zimmer zum schönen Innenhof, und auch das Auto konnten wir einige Straßen weiter auf einem zum Hotel gehörenden bewachten Parkplatz abstellen.

Oaxaca ist eine alte Kolonialstadt mit einem großen, gepflegten historischem Zentrum. Hier blieben wir einige Tage und unternahmen Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

Zuerst schauten wir uns gründlich im recht weitläufigen Zentrum um. Von den vielen Kirchen ist die Iglesia Santo de Domingo die Schönste und erinnert ein wenig an die reich verzierte kleine Kirche in Tonanzintla. Aber an diese mit Prunk und Schmuck überladene, von außen sehr unscheinbare Kirche, kommt sie bei weitem nicht heran.

Es gibt viele schöne Grünanlagen und Plätze, auf denen vor Allem abends ein munteres Treiben herrscht. Das Bild wird geprägt von den vielen Luftballonverkäufern mit ihren riesigen im Wind hin und her schaukelnden Kugeln zusammengebundener Luftballons und den Scharen umhertollender Kinder. Frauen balancieren riesige Körbe mit Backwaren auf dem Kopf und eine unüberschaubare Schar von Verkäufer bieten allen erdenklichen Kram an. Von allen Seiten schallt Musik in den unterschiedlichsten Stilrichtungen.

Concheros mit prächtigen Federbüscheln auf dem Kopf und schallenden Muschelschmuck an den Waden bieten eine Reinigung nach alten Maya-Ritualen an und haben regen Zulauf. Zuerst wird man kräftig von allen Seiten eingeräuchert, bevor man mit verschiedenen Kräutern abgeklopft wird. Die Kräuter werden auf dem Boden zertreten und mit kräftigen Tritt beiseite befördert.

Mit beschwörendem Gemurmel wird über Bauch und Rücken gestrichen und an allen Fingern kräftig gezupft. Wer das überlebt, dem wird noch durch ein ruckartiges Verdrehen des Kopfes in beide Richtungen, das jeden Orthopäden erschauern würde, die Halswirbelsäule eingerenkt, und schon ist man von allen bösen Geistern befreit.

Auf den Märkten bekommt man leckere Tlayudas, und an unzähligen Ständen wird die Spezialität von Oaxaca angeboten - Chapulines, geröstete Heuschrecken. Für letzteres konnten wir uns nicht begeistern und lehnten stets dankend ab.

Am nächsten Tag ging es zu den Zielen in der Umgebung. Über eine schmale Schotterpiste, vorbei an steilen Abhängen, fuhren wir zu Hierve el Agua, dem kochenden Wasser. Hier tritt in mehr oder weniger großen Becken Wasser mit fein perlenden Luftblasen versetzt aus der Erde, so dass es aussieht als würde es kochen. Durch den hohen Mineralgehalt und ständiger Verdunstung haben sich imposante Terrassen gebildet.

Weiter ging es zu den Ruinen von Mitla. Eine kleine Kultstätte, ursprünglich von Zapoteken erbaut, nah beim gleichnamigen Ort gelegen. In einem der vielen einladenden Restaurants nutzten wir die Gelegenheit um uns wiedereinmal mit einer köstlichen Tlayuda zu stärken.

Tlacolula mit einer sehr schönen barocken Kirche lag auf dem Weg zu dem kleinen für seine Webarbeiten bekannten Dörfchen Teotitlán del Valle. Hier konnten wir mal wieder nicht widerstehen und erstanden eine sehr schöne handgewebte Tischdecke. Hoffentlich bekommen wir unsere Koffer für den Heimflug noch zu und bleiben unter dem erlaubten Gewicht ;-))

Nun stand noch Tule auf unserem Programm für diesen Tag. Imposant überragt der größte Baum der Welt die kleine Kirche und seinen, mit tausend Jahren nur halb so alten kleinen Bruder.

Die Daten sind gewaltig, über vierzehn Meter Stammdurchmesser und mehr als sechshundert Tonnen Gewicht. Na ja, bei einem Alter von über zweitausend Jahren darf man ruhig ein wenig Übergewicht haben. Bei einer kleinen Diät vor einigen Jahren hat man aus Sicherheitsgründen über zehn Tonnen abgestorbenes Holz herausgeschnitten.

Eine etwas beunruhigende Überraschung hatte unser Auto für uns bereit, denn nach dem Anlassen des Motors wollte eine kleine gelbe Warnleuchte für den Motor einfach nicht verlöschen. Wir überprüften den Ölstand und schauten ansonsten recht ratlos unter die Motorhaube, starteten den Motor mehrmals, aber das Lämpchen weigerte sich zu erlöschen. Da wir keine unnormalen Geräusche vernahmen und auch sonst nichts ungewöhnliches zu bemerken war, beschlossen wir zum Hotel zu fahren.

Wir ließen dem blöden Lämpchen über Nacht Zeit, aber es stellte sich stur und auch am nächsten Morgen nach dem erneuten Starten des Motors leuchtete es uns freudigst entgegen. So beschlossen wir, zuerst eine Werkstatt aufzusuchen.

Man las den Bordcomputer aus und ermittelte einen defekten Sensor als Ursache. Ein direkter Austausch sei nicht nötig, wir könnten damit ohne Probleme weiterfahren, oder das Auto für den nächsten Tag zur Reparatur bringen. Wir entschlossen uns für weiterfahren und somit ist das munter leuchtende Lämpchen zu unserem Begleiter geworden.

Der Werkstattbesuch hatte einige Stunden Zeit gekostet, und die weitläufigen Ruinen bei Monte Albán liegen hoch oben auf einem Hügel. So haben wir es mal wieder geschafft, genau zur Mittagszeit der Sonne möglichst nah zu sein, aber Gott sei Dank gibt es viele große schattenspendende Bäume, unter denen man sich ausruhen kann.

Von hier oben hat man einen sehr schönen Blick auf die umliegenden Täler und auf die im Dunst der Mittagshitze liegende Stadt Oaxaca. Mit ein wenig Fantasie kann man sich gut vorstellen, wie imposant und eindrucksvoll Monte Albán früher einmal ausgesehen haben muss.

Genug vom Herumgekraxel auf glühenden Zapoteken- oder was auch immer für Tempeln fuhren wir weiter nach Zaachila. Hier war Markt, den wir kreuz und quer durchstreiften. An einem Obststand aßen wir saftige, zuckersüße Ananas und deckten uns mit köstlichen Mangos ein, bevor wir den Rückweg antraten.

Freitag ging es nach San Martin Tilcajete. Dieser Ort ist berühmt für die Alebrijes genannten, bunt bemalten Holzfiguren. Es war ein kleines Örtchen und ehe wir begriffen hatten, dass wir ihn erreicht hatten, waren wir schon wieder hinaus.

Heute sollte der wöchentlich am Zocalo stattfindende Markt sein. Statt einem Markt probte dort eine Schulklasse einen Tanz für ein Fest, und von einem Markt war weit und breit nichts zu sehen. Zu Fuß klapperten wir die wenigen kleinen Geschäfte ab.

Schon im ersten erfuhren wir, dass der Markt nur in der Saison stattfindet und sich jetzt nicht lohnt, da sich kaum ein Tourist hierhin verirrt. Schlecht fürs Geschäft, aber schön für uns, denn überall hatte man Zeit für einen Plausch. Wir schauten bei der Arbeit zu und man zeigte uns die schönsten Sachen.

Es gab vieles, was uns gefiel und die Versuchung war groß, aber unser Einkauf hielt sich in überschaubaren Grenzen, denn wie immer müssen wir auch an den Transport der vielen Sachen denken, und wie oben schon erwähnt, platzt der Koffer eh schon aus allen Nähten - schade :-((

In Ocotlán, dem nächsten Ort den wir besuchten, war großer Wochenmarkt. Wir streiften wieder kreuz und quer hindurch und an einem Obststand kamen wir mal wieder nicht vorbei, ohne leckere Ananas zu essen. Im Ort selber gab es außer einer schönen Kirche noch die recht farbenfrohen Gemälde im Stadthaus zu bewundern.

Nach der recht anstrengenden Woche legten wir am Samstag einen etwas ruhigeren Tag ein. Wir streiften noch ein wenig durch Oaxaca, beobachteten das fröhliche Treiben auf den Plätzen und probierten noch eine weitere Spezialität von Oaxaca - Schokolade.

In einem Geschäft wurden Kakaobohnen frisch gemahlen. Der dunkle, ölige Brei tropfte direkt auf eine abgewogene Menge Zucker, um dann zusammen in einer weiteren Mühle erneut gemahlen zu werden. Dieser Brei wurde dann mit heißer Milch verquirlt - und fertig war ein leckerer, aber für unseren Geschmack sehr süßer Trunk.

Bis bald

Andrea & Wolfgang


* ab an den Pazifik *

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