Uns stellte sich zu Beginn der Fahrt die Frage ob wir auf dem kürzesten Weg der MEX 95 folgen, oder lieber die Autostrada del Sol vorziehen sollten. Unsere Wahl fiel auf die Landstraße und erwies sich als goldrichtig. Wir kamen schnell und zügig voran und sahen sicherlich mehr von Land und Leuten.
Auf dem letzten Stück benutzten wir dann doch die Autobahn. Autostrada del Sol - was für ein klangvoller und vielversprechender Name. Wir hätten es besser lassen sollen, denn sie war nicht nur sehr teuer, sondern auch in einem sehr schlechten Zustand.
Pie de la Cuesta liegt wenige Kilometer nördlich von Acapulco. Hier fanden wir sehr schnell ein Hotel direkt am Strand. Es gibt nur wenige Gäste, das Hotel und den Strand haben wir fast für uns alleine - einfach genial zum Ausspannen.
Selbstverständlich zog es uns auch ins nahe gelegene Acapulco. Allein schon der Name stand für mich stellvertretend für den feudalen Urlaub mit exotischem Flair. Wie ernüchtender war dann die Realität! Eine Großstadt mit einer langen Reihe hässlicher Hotelburgen am Strand - einfach nur Masse statt Klasse.
Sicherlich hat das zu Beginn des Tourismus in den frühen sechziger Jahren mal anders ausgesehen. Selbst der Zócalo hatte nichts von dem, was man von einer Weltstadt erwartet. Lediglich die Clavadistas, die Klippenspringer an der Quebrada ließen uns die Enttäuschung schnell vergessen.
Heute ist auch dies alles geregelt. Es gibt Vorstellungen zu festgelegten Zeiten, die Springer sind gewerkschaftlich organisiert und bekommen feste Gehälter.
Auf dem Parkplatz standen einige Reisebusse und in wenigen Minuten sollte eine Vorstellung beginnen. Stutzig machte uns nur der hohe Preis. Wir unterhielten uns ein wenig mit einem Souvernirverkäufer und erhielten den Tipp lieber auf die nächste Vorstellung zu warten, denn die jetzige sei speziell für die Touris von den Kreuzfahrtschiffen.
Wir warteten auf die nächste Vorstellung, sie war nicht nur um ein Vielfaches preiswerter, man erhielt auch noch ein eiskaltes Getränk. Na dann...
Wieder zurück in Pie de la Cuesta genossen wir unser schönes kleines Hotel, den ruhigen und sauberen Strand. Lesend in der Hängematte schaukelnd oder einfach nur den Wellen zuschauen... Die hohen Wellen haben uns allerdings gehörigen Respekt abgefordert, bevor wir uns das erste Mal hineinwagten.
Die Tage vergingen wie im Flug und wir machten uns, gespannt auf dass was uns erwartet, der Küste nach Nordwesten folgend weiter auf den Weg.
Saludos
Andrea & Wolfgang
