unsichtbar

Troncones

14. Oktober 2007 - km ca. 1040

Nachdem wir auf dem Weg von Pie de la Cuesta bis Zihuatanejo nichts ansprechendes gefunden hatten, waren wir auf unseren weiteren Weg gespannt. Nach unserer Straßenkarte gab es außer der großen Industrie- und Hafenstadt Lazaro Cardenas auf den nächsten dreihundert Kilometern so gut wie nichts.

Noch keine Stunde unterwegs entdeckten wir einen kleinen Hinweis zu Apartements am Meer. Wir bogen ab und stießen auf den kleinen Ort Troncones, der in unserer Karte gar nicht erst verzeichnet ist.

Der Ort selbst erwies sich als eine handvoll Häuser und wenige, jedoch geschlossene Restaurants und Hotels. Ein Lehmweg führte einige Kilometer am Strand entlang. Hier gab es einige sehr schöne, allerdings meist geschlossene Apartments.

Bei einer Amerikanerin mieteten wir ein schönes, gerade erst renoviertes Zimmer. Wir waren die einzigen Gäste. Die Anlage bestand aus zwei Häusern und einem netten Garten mit kleinem Pool. In dem einen Haus gab es sechs Zimmer, von denen eines von ihr bewohnt wurde. Im anderen Haus befand sich eine kleine Getränkebar und mehrere Wirtschaftsräume. Im Obergeschoss gab es einen großen noch nicht renovierten Raum mit kleiner Küche. Hier stand auch ein Laptop, den wir nutzen durften. Verschlossen war hier nichts.

Beim Ausladen unserer Taschen erlebten wir eine unangenehme Überraschung. Eine auf dem Rücksitz abgestellte Tasche hatte das Interesse einer Ameisenarmee auf sich gezogen, die eifrig unsere Lebensmittel als Beute in ihren Bau schaffte. Der Bau mit Ameiseneiern und allem was sonst noch dazu gehört befand sich zu unserer allergrößten Freude unter der Rückbank im Auto.

Wie und wann sie sich dort häuslich niederließen war und blieb uns ein Rätsel. Wir schafften alles was nicht fest verschraubt war samt Ameisen nach draußen. Den Unbelehrbaren, die unseren freundlichen Aufforderungen nicht folgten rückten wir unmissverständlich mit einem schlechtem Gewissen und Insektenspray zu Leibe.

Tagsüber sah man vereinzelte Gäste in den Restaurants am Strand, die aber spätestens um sechs geschlossen waren. Im Ort soll es einen kleinen Stand geben, an dem eine Familie abends Tacos verkauft. Also begaben wir uns auf die Suche.

Das gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht, denn eine Straßenbeleuchtung gab es hier nicht. Nur mit einer müden Funzel bewaffnet schlichen wir im Dunkeln durch die von einem Regen aufgeweichten und matschigen Lehmwege. Ständig bemüht die unzähligen Pfützen mit unbekannter Tiefe zu umgehen. Ohne Vorwarnung stürmten oftmals laut kläffende Hunde aus dem Dunkel auf uns zu, um zähnefletschend ihr Revier gegen unz zu verteidigen.

Als wir glücklich und ohne der hungrigen Meute zum Opfer zu fallen mit knurrenden Mägen unser Ziel erreichten, wurden wir mit leckeren Tacos verwöhnt. Ab da gingen wir jeden Abend zum Essen hier hin.

Am ersten Abend wurde es mit unserem Erscheinen in der fröhlichen Runde deutlich stiller. Aber schon am zweiten Abend siegte die Neugier, man wollte alles von uns wissen und man unterhielt sich lebhaft mit uns.

Es gab keine Karte, man zählte auf was es gab und für wenig Geld tischte man ordentliche und leckere Portionen auf. Einen direkten Zusammenhang zwischen Essen und Preis konnten wir nicht herleiten, nur dass es nach einigen Tagen etwas teurer wurde. Aber auch dieser Preis war in Ordnung.

Eines Abends machten wir uns bald nach der Rückkehr vom Essen große Sorgen. Das ganze Hotel war komplett dunkel und von der Besitzerin weit und breit nichts zu sehen. Wir schalteten die Lampen im Hotel ein und wunderten uns. Spät in der Nacht gingen wir zu Bett, ohne dass die Eigentümerin aufgetaucht war.

Auch am nächsten Morgen gab es keine Spur von ihr. Wir löschten die Lampen, suchten nach ihr und stündlich wuchs unsere Sorge. Endlich, kurz nach Mittag tauchte sie auf. Sie war Nachmittags in eine weiter entfernt liegende Stadt gefahren, um Besorgungen zu machen und hatte dort übernachtet. Erst unterwegs war ihr eingefallen, dass sie uns nicht Bescheid gesagt hatte. Hier war halt alles ein wenig anders...

Auch das Meer war anders. Im Wasser gab es überall Steine und schon im knietiefen Wasser gab es eine starke Strömung, die einen fast von den Beinen riss. Die Strömung und die Steine verursachten heftige Wirbel, der Boden war uneben und mit tiefen Löchern übersät. Die Wellen rollten in extrem kurzen Abständen heran und überschlugen sich bis zum Ufer kurz hintereinander mindestens drei Mal. Das Wasser schien förmlich zu kochen.

Umso überraschter war ich, als ich nicht weit entfernt einige Ortskundige munter im Wasser toben sah. Hier gab es einen recht breiten Bereich ohne Steine und auch ohne gefährliche Strömung. Allerdings war auch hier das Schwimmen wegen der Brandung recht anstrengend.

Nach einer Woche Müßiggang zog es uns mal wieder weiter. Schließlich wollten wir noch etwas von Land und Leuten sehen.

Saludos

Andrea & Wolfgang


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