Statt auf der Autobahn fahren wir auf einer einfachen Landstraße ohne viel Verkehr und wie sollte es auch anders sein, mal wieder durch die recht bergige Landschaft. Bei dem Vulcan El Ceborruco zeugen noch weite Lavafelder von seinem letzten Ausbruch.
Bald geht es nur noch bergab ans Meer. Kurz vor dem Abzweig nach Chacala decken wir uns noch an einem Obststand mit einem größeren Vorrat an Obst ein. Hier hängen die Bananen als ganze Stauden zum Verkauf. Besonders bei der kleineren Sorte ist die Schale nur blassgelb und fleckig und nicht so leuchtend gelb wie zuhause. Aber dafür ist der Geschmack umso intensiver. Und dann die köstlichen Papayas und Mangos, die wie auch die Bananen vollreif geerntet direkt an den Ständen verkauft werden.
Seit unserem letzten Besuch vor fünf Jahren (mehr dazu * hier * ) hat sich im Ort einiges geändert. Es wurde viel gebaut, neben einigen neuen Hotels werden viele Bungalows und Zimmer angeboten. Im Ort hat man Handy-Empfang und auch das Internet hat Einzug gehalten. Allerdings habe ich noch keinen freien Zugang gefunden.
Essenstechnisch hat sich im Ort vieles verbessert. Es gibt einige Restaurants, die länger geöffnet haben und auch einen Stand der bis spät in die Nacht leckere Tacos verkauft haben wir entdeckt. Was brauchen wir mehr? Allerdings geht es mittlerweile längst nicht mehr so beschaulich und familiär einher wie noch bei unserem letzten Besuch.
Aber ein Abstecher nach San Blas führte uns mal wieder sehr deutlich vor Augen, dass es im kleinen Chacala um ein Vielfaches schöner ist. Der Ort San Blas hat absolut keine Sehenswürdigkeiten und an den Stränden gibt es außer einfachsten Restaurants absolut Nichts, was einem zum Bleiben bewegen könnte. Selbst die nervigen kleinen Mücken, vor denen immer gewarnt wird, schienen Reißaus genommen zu haben.
Für einen Ausflug zu den Piedras Grabadas benötigten wir zwei Anläufe, denn wir fanden den Weg dorthin nicht mehr. Die Steine sind selbst vielen Einheimischen noch nicht bekannt, denn man wollte uns immer wieder nach dem kleinen Ort Las Piedras schicken.
Aber letztendlich kamen wir doch ans Ziel, denn erst einmal auf dem rechten Weg kam die Erinnerung zurück, auch wenn sich zumindest am Beginn des Weges recht viel verändert hatte. Der Weg dorthin ist für unser Auto unpassierbar und die Wanderung über einige schattenlose Kilometer nicht gerade erfrischend, aber die Mühe wert.
Ein Stromausfall zog sich über den ganzen Tag hin und legte Chacala lahm. Erst spät zum Abend leuchteten die ersten Straßenlaternen wieder auf und hier und da gingen vereinzelt die ersten Lichter wieder an. Aber das war nur von kurzer Dauer, dann fiel der Strom erneut bis zum Ende des nächsten Tages aus und unser Abendessen fand bei Kerzenschein statt. Gott sei Dank wird hier überall mit Gas gekocht. Wie wir später erfuhren, hatte man ein gutes Stück der Hauptstromleitung zum Ort gestohlen. Und schon kurz nach der Reparatur in der Nacht ein weiteres Stück entwendet.
Chacala war dieses Jahr der einzige Ort am Meer, dabei hatten wir doch entgegen unserer Gewohnheit alles so schön geplant. Wir genossen die wenigen erholsamen Tage daher umso mehr. Auf dem Rückweg wollen wir noch einige Tage in Guadalajara und Tlaquepaque verbringen.
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Andrea & Wolfgang
