unsichtbar

Puerto Escondido

08.03.2010 - km 1192

Wir verließen Pie de la Cuesta schon recht früh am Morgen und schoben uns durch den zähen Verkehr im ach so wundervollen Acapulco. Im Laufe der Woche hatten wir schon einmal einen Tagestrip unternommen, nur um uns, wie auch schon in 2007 davon zu überzeugen, dass Acapulco außer dem klangvollen Namen und den weltberühmten Klippenspringern an der Quebrada (und interessant gestylte Atobusse) nichts weiter zu bieten hat. Jedenfalls nicht für uns, denn wir suchen nicht die riesigen Hotelburgen mit dem ganzen Trubel, wie sie hier zu finden sind. Dass Acapulco nicht mehr das ist, was es mal war, hat man auch hier erkannt, denn im Süden entsteht mit Acapulco-Diamante ein neues Ferienzentrum.

Wir fuhren nicht sofort über die MEX 200 in Richtung Süden, sondern folgten zuerst der Küste über die Barra Vieja, auf der es sehr viele kleine Hotels am Strand gibt. Sollten wir noch einmal in diese Gegend kommen, so werden wir uns hier etwas suchen.

Die Fahrt nach Puerto Escondido zieht sich gut 400 km durch ein endlos erscheinendes Einerlei von viel Gegend mit nichts, nur unterbrochen von einzelnen mehr oder weniger großen Örtchen, die nichts sehenswertes zu bieten haben. So kamen wir am späten Nachmittag im recht touristisch anmutenden Puerto Escondido an, wo wir uns am Surferstrand Zicatela ein nettes Hotel suchten.

Große Sehenswürdigkeiten hat der Ort nicht, so verbrachten wir die meiste Zeit des Tages damit die zahlreichen Surfer bei ihren akrobatischen Künsten in den teilweise recht hohen Wellen zu beobachten und entschlossen uns schon bald weiterzuziehen.

Auf unserer Route standen nun kleinere Orte, wo man nicht sicher ist dort einen Geldautomaten anzutreffen. Daher wollten wir unsere Urlaubskasse vorsorglich wieder füllen. Und da man im Urlaub nicht gern die Zeit, die zum Erholen und Entspannen zur Verfügung steht mit eher lästigen Aktivitäten wie "Schlange stehen am Geldautomat" verbringt, begingen wir den fatalen Fehler Logik walten zu lassen. Frei nach dem Motto lieber nur einmal am Schalter Schlange stehen und gleich ein wenig mehr abgehoben, als an zwei Tagen zur Schlange am Automat, da täglich nur ein begrenzter Betrag am Automat abgehoben werden kann, reihten wir uns in der Schlange zum Schalter ein.

Da am Schalter nicht die PIN geprüft wird, benötigt man seinen Ausweis. Normalerweise wird dieser kopiert, man unterschreibt und erhält den gewünschten Betrag. Da die clevere Chica am Schalter lieber nichts eigenmächtig entscheiden wollte - so kann man auch nichts falsch machen - holte sie ihren noch cleveren Vorgesetzten hinzu, und damit schlug die mexikanische Logik mal wieder unbarmherzig zu.

Um das Konto vor vielen Jahren zu eröffnen, mussten eine Menge Daten in die entsprechenden Felder eines Computerprogramms eingegeben werden. Der Mexikaner hat neben dem Vornamen noch zwei Nachnamen, der Deutsche normalerweise nur einen. Da dieses Feld aber ausgefüllt werden musste, gab Andrea ihren Geburtsnamen an (was hätte ich in dem Fall angeben können?), und das Problem war gelöst. Viele Jahre gab es keine Probleme und alles schien in Ordnung.

Nun stellte dieser ach so oberschlaue Vorgesetzte fest, dass der vorgelegte Pass nicht mit den Daten übereinstimmt, denn der Name ist falsch! Im Pass ist beim Geburtsnamen ein GEB. vorangesetzt! Außerdem stimmt die registrierte Passnummer nicht, denn unsere alten Pässe waren abgelaufen und wir hatten neue, und auch die Unterschrift ist nicht mit der auf der Kreditkarte identisch, denn der Pass ist mit A. statt Andrea unterschrieben. Geld wollte man uns keines auszahlen, und dass man uns nicht gleich dingfest machen ließ war wohl nur ein Versehen, oder lag wohl eher wieder an der mexikanischen Mentalität, lieber keine eigenmächtigen Entscheidungen zu treffen, sondern die Verantwortung weiterzugeben.

Wir verlangten den Filialleiter bzw. die Filialleiterin. Diese meinte zuerst ganz cool, man würde eine neue Karte ausstellen, aber dann machte man sie auf den Namen GEB. aufmerksam. Wir sollten uns an die Filiale wenden, die unser Konto verwaltet, das ist das Einfachste, war dann Ihr nächster Vorschlag!?! Auf unseren Hinweis dass dies doch wohl nicht ernst gemeint sei, griff man zum Telefon und rief in der Filiale in Querétaro an. Man machte eine Kopie vom Ausweis und der Karte und schickte dies per Fax nach Querétaro, um die Verantwortung wieder einmal weiter zu reichen und die Freigabe für die Auszahlung zu erhalten. Alle unsere Erklärungen was GEB bedeutet nahm man vorsorglich nicht zur Kenntnis.

Mittlerweile hatten wir nun schon weit über eine Stunde in der Bank verbracht. Auf unsere Frage, wie lange das Ganze denn noch dauern sollte, wir wollten schließlich nicht unseren Urlaub in der Bank verbringen, tätigte man noch einige Anrufe, verschwand einige Male und meinte dann irgendwann, dass wir nun unser Geld am Schalter abholen könnten.

Ob die Freigabe tatsächlich gekommen war, oder man uns nur genervt wegschickte ließ sich nicht feststellen. Uns hatte es auf jeden Fall mal wieder gereicht, obwohl - beim Unterschreiben am Schalter konnte Andrea sich die spitze Bemerkung, wie sie denn nun unterschreiben soll, wie im Pass, wie auf der Karte oder lieber gleich zweimal, nicht verkneifen.

Trotz allem genossen wir noch den Rest des Tages und am nächsten Morgen machten wir uns weiter auf den Weg, immer der Küste lang in Richtung Süden.

Saludos

Andrea & Wolfgang


* kommt mit nach San Agustinillo *

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