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Auf unsem Weg von Puerto Arista hinauf in die Berge zeigte sich der Guia Roji, unsere Straßenkarte, von seiner aktuellsten und verläßlichsten Seite. Er ist zwar noch Ausgabe 2007/2008, aber schon in 2008 suchten wir auf dem Weg Richtung Poza Rica eine als fertig eingezeichnete Autobahn, für die es noch nicht einmal Pläne gibt. Diesmal gab es eine fertige Autobahn Richtung Tuxtla Gutiérrez, die in unserer Karte noch nicht mal als geplant eingezeichnet ist, die wir aber links liegen ließen und über die Libre fuhren.
Die Bergstraße war in sehr gutem Zustand mit sehr engen, extrem überhöhten Kurven, die ohne eine Gerade aufeinander folgten. Da die Straße sehr breit war, man hätte gut fünf Fahrspuren untergebracht, konnte man oft fast geradeaus fahren, ohne die eigene Hälfte zu verlassen. Durch die stark überhöhten Kurven schaukelte das Auto von rechts nach links und wieder zurück - es hatte was von Achterbahn ohne Auf und Ab.
Auf der Berghöhe angekommen gab es eine Kreuzung, die uns etwas ratlos machte - außer der Richtung aus der wir kamen gab es noch eine, in die wir nicht wollten, eine Cuota, also Autobahn die bezahlt werden muss und eine kleine ohne Straßennummer zu einem Ort, der nicht in unserer Straßenkarte verzeichnet war. Wir entschlossen uns in Richtung Cuota und hofften auf einen baldigen Abzweig auf die Libre, der aber nicht kam.
So fuhren wir bis zur nächsten Mautstelle, fragten dort nach und nahmen dann die Libre, auf der es deutlich mehr zu sehen gab, und folgten ihr durch die wenigen kleinen Dörfer. Kurz vor dem Ort mit dem schönen Namen Ocozocoautla gab es einen Abzweig über eine steile Schotterpiste an fast senkrechten Abhängen herab zu der Cascada Aguacero. Vom kleinen Parkplatz ging es zu Fuß nochmals 729 Stufen herab zu einem Fluss. Nach einem kurzen Fußweg kam man an den kleinen, aber landschaftlich sehr schönen Wasserfall. Bevor wir den mühsamen Aufstieg zurück zum Auto begannen, begegneten wir auf unserer kurzen Wanderung noch zwei Fischern, die in dem eiskalten Wasser mit Netzen Jagd auf Fische machten.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir Tuxtla Gutiérrez, wo wir ein nettes, preiswertes und vor allem ruhiges Zimmer fanden. Wir durchstreiften ein wenig die Stadt und nach dem Abendessen gingen wir zum Marimbaplatz, auf dem jeden Abend Marimbagruppen spielen. Hier herrschte ein reges Treiben, viele Leute tanzten oder hörten einfach nur der Musik zu. Nach dem Sonnenuntergang zog ein eisiger Wind durch die Straßen und ließ uns trotz des übergezogenen Sweaters ein wenig frösteln.
Am nächsten Tag war es wieder warm und wir machten uns auf den Weg zum Cañon de Sumidero, der eigentlichen Touristenattraktion dieser Gegend. Mit dem Boot ging es vorbei an faul am Ufer liegenden oder im seichten Wasser treibenden Krokodilen in die immer enger werdenden Schluchten, mit den bis zu tausend Metern senkrecht aufsteigenden Felswänden. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Anschließend fuhren wir noch auf eine Bergstraße, von der man an verschiedenen Aussichtspunkten den Cañon nochmals von oben anschauen konnte. Zu diesen Punkten führten mehr oder wenige lange Wege mit Stufen herauf und herab, die uns an die Cascada Aguacero erinnerten, denn in unseren Beinen hatten wir von unserer Kletterei recht heftigen Muskelkater.
In Tuxtla Gutiérrez gibt es noch einen sehr großen und schönen Zoo, in dem man in großen weitläufigen Gehegen die Tiere der Region betrachten kann. Es ist schon beeindruckend, was einem hier so in den Wäldern begegnen könnte! Da es auch hier auf dem Rundgang viele Stufen auf und ab ging, legten wir noch einen etwas geruhsameren Tag ein und blieben einen Tag länger, als wir es eigentlich geplant hatten.
Saludos
Andrea & Wolfgang
