unsichtbar

San Agustinillo

11.03.2010 - km 1270

Wieder ging es immer an der Küste entlang und in einigen kleineren Orten schauten wir uns am Strand um. Aber wie so oft, es gibt viele schöne Strände, oft mit Restaurants, aber nichts zum Übernachten. Erst in Mazunte gab es einige Hotels, aber leider hatte man fürs Wochenende schon Reservierungen, denn man hat wegen dem Feiertag am Sonntag, wie in Mexiko üblich, dafür am Montag frei, und somit ein langes Wochenende.

Aber schon im nächsten kleinen Ort, in San Agustinillo hatten wir Glück und fanden in einer neu gebauten Posada ein sehr schönes Zimmer mit allem was man so begehrt. Es ist oben in einem zweigeschossigen sechseckigen Turm, hat ein spitzes aus Palmwedeln hergestelltes Palapadach, einen riesigen Balkon und liegt direkt am Strand. Es hat viele Fensteröffnungen, die wie hier üblich ohne Glas sind, aber mit Schlagläden geschlossen werden können. Zum Schutz gegen Mücken, wir haben hier allerdings nur vereinzelt welche gesehen, ist unser Bett mit einem riesigen Moskitonetz versehen, das wie ein Baldachin übers Bett gespannt ist.

Einen Nachteil haben wir leider erst abends bemerkt. Man hat einen riesigen holzbefeuerten original italienischen Pizzaofen, in dem man köstlichste Pizzas backt, und so zieht abends ein verführerischer Duft nach frischer Pizza bis auf unseren Balkon und zieht uns mit magischer Kraft nach unten zum Essen.

Die Besitzer des Hotels sind Multikulti, la Mama ist Spanierin und war oder ist mit einem Italiener verheiratet, die Tochter ist in der Toskana aufgewachsen und nun mit einem Argentinier verheiratet, der hier in Mexiko original italienische Pizza backt.

Mittlerweile sind wir nun schon ein paar Tage hier und genießen das faule Leben. Wir schaukeln in den Hängematten, lesen viel und genießen das schöne Wetter. Unsere einzigen sportlichen Aktivitäten bestehen darin, uns gelegentlich von den meterhohen Wellen durchschütteln zu lassen, und uns abends nach der dicken Pizza mühsam die kurze Treppe zu unserem Zimmer hinaufzuwuchten, wo wir dann bei einem Gläschen Wein die Pizza in Ruhe anwachsen lassen.

Obwohl - einmal konnte ich es mir nicht verkneifen, den Surfcracks mal eine kurze Lektion zu erteilen und wagte mich samt geliehenem Brett in die Wellen. Leider ist es Andrea nicht gelungen, den grandiosen Moment aufs Foto zu bannen, wo ich für sage und schreibe 0,14 Sekunden (gefühlte 5 Minuten) auf dem Brett stehe. Einige Male hat es mich kräftig durcheinander gewirbelt, so dass ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist, und dabei habe ich nicht nur Unmengen Wasser geschluckt, sondern es drang auch in Nase, Ohren und Augen. Ich hatte ein Gefühl, als hätte ich nur noch Wasser im Kopf. Nein, sagt oder denkt jetzt besser nichts Böses!!!

Der Tourismus hat auch hier schon Einzug gehalten, aber das Leben geht hier doch noch einen sehr beschaulichen Gang. Zu unserem Entsetzen wird in Puerto Escondido und in Pie de la Cuesta der Strand mit riesigen Scheinwerfern angestrahlt, damit man auch abends das Meer und die Wellen sehen kann. Hier ist das Gott sei Dank nicht so, auf den Tischen der wenigen Strandrestaurants brennen Kerzen, rundherum ist es dunkel, und am nachtschwarzen Himmel leuchtet das breite Band der Milchstraße mit seinen abertausenden von funkelnden Sternen. Da schmeckt der Wein gleich nochmal so gut.

Gestern waren wir im nächsten größeren Ort, denn unser Vorrat mit überlebensnotwendigen Grundnahrungsmitteln hatte einen bedenklichen Tiefststand erreicht - wir hatten nur noch eine angefangene Flasche Wein! In San Pedro Pochutla war Markt und in den Straßen herrschte ein buntes Treiben. Wir stockten im Supermarkt nicht nur unseren Weinbestand auf, denn auch an den vielen Ständen mit leckerem Obst konnten wir einfach nicht widerstehen. Und in einer der vielen kleinen Fondas gab es leckere von Hand gemachte Tortillas, so dass wir einfach nicht daran vorbeikamen, ohne uns einige der köstlichen Quesadillas zu gönnen.

Wir haben beschlossen unser faules Lotterleben am Strand ein wenig zu unterbrechen, und uns wieder ein wenig auf die Kultur zu besinnen. Außerdem naht die Semana Santa, die Osterwoche, in der jeder Mexikaner der etwas auf sich hält zur Küste eilt. In den Hochburgen wie Acapulco oder Cancun werden Stehplätze am Strand zugewiesen und der Zugang zum Meer muss beantragt werden.

Wir werden versuchen, diesem menschlichen Tsunami auszuweichen und uns ins Hochland Richtung San Cristóbal de las Casas, Palenque und Calakmul zurückziehen, bevor wir uns dann, wenn die Mexikaner die Strände wieder verlassen haben, in Richtung Golf von Mexiko wieder ans Meer wagen.

Saludos

Andrea & Wolfgang


* auf geht`s nach Puerto Arista *

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