unsichtbar

27. März 2013 - km 2035

Upps, hatte ich irgendwo mal behauptet, dass in der Osterzeit die Riesenstadt verwaist ist? In den Nachrichten ist zu hören, dass an den Küsten, wie üblich, alle Hotels belegt sind, und keine freien Zimmer mehr zu bekommen sind. Dann haben sich wohl alle, die nicht ans Meer gefahren sind, auf den Weg in die Hauptstadt gemacht.

Unser erster Weg führte uns in Zentrum rund um den Zocalo und den Palacio de Bellas Artes. Sicherlich herrscht in der größten Stadt der Welt immer großer Trubel, das kennen wir von den letzten Besuchen, aber mit solchen Menschenmengen hatten wir nicht gerechnet. In den Fußgängerzonen wird man einfach immer weiter geschoben, der Weihnachtstrubel auf der Hohe Straße in Köln ist nichts dagegen.

Wir wehren uns nicht, lassen uns vom Zocalo aus in Richtung Palacio de Bellas Artes und Jardin Alameda schieben. Hier ist der Trubel nicht ganz so groß und wir finden sogar eine freie Bank und ruhen uns ein wenig aus. Wieder fit stürzen wir uns erneut zurück ins Getümmel und lassen uns ein wenig kreuz und quer zurück zum Zocalo schieben, bevor wir uns auf den Heimweg machen.

Das Zentrum von Coyoacan, das Viertel in dem die Wohnung unseres Freundes liegt, steht am nächsten Tag auf unserem Programm. Etwas Abseits der beiden großen Plätze entdecken wir eine 1937 gegründete Kaffeerösterei. Die lange Schlange davor lässt auf einen guten Kaffee hoffen. Wir entscheiden uns für einen Eiskaffee, der wirklich ausgezeichnet schmeckt.

In einer anderen Straße entdecken wir eine Ex-Hacienda in schon fast kitschig-bunten Farben, die zu einem Restaurant umgebaut wurde. Wir streifen noch ein wenig durch die Märkte, bevor hier an einem der Tische im weitläufigen Garten zu Abend essen.

Am nächsten Tag geht es nach San Angel. Hier versuchen viele Künstler ihre Bilder, Skulpturen oder andere Kunstwerke an den Mann zu bringen. Auf mehreren kleinen Märkten werden die üblichen Andenken verkauft. Auch hier herrscht ein reges Getümmel.

Nur wenige Schritte vom Trubel entfernt findet man kleine Plätze und enge Gassen. Hinter den meterhohen mit Blüten überwucherten Mauern liegen schöne Häuser mit ausgedehnten Gärten. Kein Laut dringt von den Märkten hier herüber und man vergisst, dass man sich mitten in einer Großstadt befindet.

In einem kleinen einfachen Restaurant, ein wenig abseits der Besucherströme essen wir eine Kleinigkeit und stöbern dann erneut durch den Markt. Immer wieder findet man schöne Sachen und die Versuchung ist groß. Wenn da nicht die viel zu kleinen Koffer und die Gewichtsbeschränkung wäre...

Es ist Sonntag und wir machen uns auf den Weg zum Cerrito de Tepeyac. Hier steht die Basílica de Nuestra Señora de Guadalupe, der meistbesuchte Wallfahrtsort der christlichen Welt. Direkt neben der neu gebauten Basilica ist der Templo Expiatorio a Cristo Rey, dessen Mauern sich bedrohlich zur Seite neigen.

Das Fundament steht, wie bei vielen Gebäuden der Stadt, auf schlammigen Untergrund, der im Laufe der Jahre durch das große Gewicht nachgab. Ein großes Problem, das man nur mit erheblichem technischen Aufwand in den Griff bekam. Auch der Palacio de Bellas Artes steht heute etwa zwei Meter tiefer, als zum Zeitpunkt der Eröffnung.

Der gesamte Vorplatz der Basilica ist neu gestaltet worden und sehr weitläufig. Von hier aus hat man einen sehr schönen Ausblick auf die weiteren Tempel und Kapellen des Cerrito de Tepeyac. Gleich hinter der Capilla del Pozito liegt die Stelle, an der die Virgen de Guadalupe zum ersten Mal erschien. Hier hat man ihr ein Denkmal gesetzt, dass von unzähligen Gläubigen besucht wird.

Von der Spitze des kleinen Berges, auf der ein weiterer Tempel steht, hat man einen schönen Überblick über einen großen Teil der Stadt, wenn da nicht die dunkle, diesige Abgaswolke wie ein Deckel über Stadt schwebte.

In der Basilica lassen wir uns noch auf einem von insgesamt drei Rollbändern am Bild der Virgen de Guadalupe vorbeifahren, bevor wir uns erneut ins Zentrum von Coyoacan begeben. Die Rollbänder hat man eingebaut um dem großen Andrang Herr zu werden. So bleibt alles in Bewegung, und die Geschwindigkeit kann man je nach Bedarf regeln.

Zurück in Coyoacan gönnen wir uns zuerst einen leckeren Eiskaffee in der Kaffeerösterei und streifen anschließend erneut kreuz und quer durchs Zentrum. Dabei fiel uns auf, dass wir die Parroquia de San Juan Bautista noch nicht von Innen gesehen hatten. Da hatten wir bisher etwas versäumt.

Die Kirche ist im Inneren sehr kunstvoll verziert. Große Gemälde an den Wänden und schöne Ornamente an der Decke. Leider ist gerade eine Messe, so dass wir uns nicht alles genauer ansehen konnten. Bemerkenswert fanden wir die starken, modernen LED-Strahler mit Farbwechsler rechts und links neben dem Altar. Die ständigen Farbwechsel passten besser in eine Disco, als in eine Kirche.

Nicht gerade mexikotypisch ließen wir unseren letzten Abend in Mexiko-Stadt bei unserem Lieblings-Italiener mit einer köstlichen Pizza ausklingen. Morgen geht es schon wieder zurück nach Querétaro.

Saludos

Andrea & Wolfgang


* zurück nach Querétaro *

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