Veracruz - die älteste von den Spaniern gegründete Stadt und wohl der wichtigste Atlantikhafen Mexikos. Erstaunlich schnell fanden wir nicht weit vom Zentrum entfernt ein ansprechendes Hotel mit Parkplatz fürs Auto und - bei dem schwülheißen Klima sehr wichtig, einer gut und leise funktionierenden Klimaanlage.
Das Klima macht uns schon zu schaffen, die Temperaturen liegen deutlich über 30°C und die hohe Luftfeuchtigkeit gibt Ihren Rest dazu. Entlang der Mole mit dem Blick zum Hafen weht noch ein erfrischender Wind, aber zwischen den aufgeheizten Häuserzeilen in der Nähe des Zentrums ist davon nicht mehr viel zu spüren.
Zu Fuß erkunden wir das Zentrum und fast in jedem der gut klimatisierten Oxo`s machen wir eine kurze Pause um unseren durch das starke Schwitzen stark im Mitleidenschaft gezogenen Flüssigkeitshaushalt wieder auf ein normales Niveau zu bringen. Selten haben wir soviel getrunken wie hier.
So versteht man auch sehr schnell, dass hier alles etwas langsamer läuft und sich erst am Abend die Gassen rund um den Zócalo bevölkern. Allabendlich spielen hier Mambo- oder Salsagruppen oder man tanzt zu den Klängen von Marimbas. Sehr beliebt ist der "Danzón", ein sehr ruhiger Tanz mit nur wenigen langsamen Bewegungen. Die Frauen in den schönen luftigen weißen Kleidern, die Männer passend dazu mit weißem Anzug und Panamahut.
In den ungezählten kleinen Restaurants rund um den Zócalo herrscht zur Essenszeit reger Andrang und in einigen zeugen die vielen alten Fotos mit Künstlern und bekannten Persönlichkeiten von der langen Tradition dieser Betriebe.
In den Cafes hantieren Barista gekonnt an den vielen Hebeln der reich verzierten und chromblitzenden Kaffeemaschinen und zaubern köstlichen und starken Kaffee in die Tassen. Von den Kellnern wird die heiße Milch für den Kaffee aus großer Höhe aus einer Milchkanne gekonnt und zielsicher in die auf dem Tisch stehende Tasse gegossen. Alles das verleiht Veracruz einen ganz besonderen Flair.
Dass im Staate Veracruz auch Tabak angebaut wird sieht man an vielen Ständen, an denen die Zigarren aus heimischer Produktion angeboten werden.
Leider ist nicht mehr viel vom historischem und architektonisch Bedeutsamem erhalten geblieben. Von den ehemals neun Bastionen ist nur noch die Baluarte de Santiago und ein kleines Stück der Stadtmauer als Zeugen der Kämpfe und Piratenüberfälle zu sehen. Da die neuen Hafenanlagen immer weiter ins Meer gebaut wurden, liegt sie heute recht weit davon entfernt.
Natürlich ließen wir uns einen Besuch im Aquarium nicht entgehen. Durch einen schmalen und langen Acrylglastunnel gelangt man unter den über unseren Köpfen vorbeiziehenden Fischen in das Innere eines riesigen Rundbeckens. Durch die großen ringsherum angeordneten Panoramascheiben lassen sich Schildkröten, Haie und andere meterlange Großfische auf ihren lautlosen Streifzügen beobachten. Im Halbdunklen hat man ein fast beklemmendes Gefühl, fast so, als wenn nicht wir sondern die Tiere die Besucher wären und uns von allen Seiten belauern.
Wir fuhren noch zu den etwas abseits der Großstadt gelegenen Stränden von Boca del Rio. Aber auch hier gab es für unseren Geschmack zu viele Betonburgen mit allem was dazu gehört.
Schon nach wenigen Tagen verließen wir Veracruz und machten uns immer weiter der Küste folgend erneut auf den Weg.
Viel Spaß
Andrea & Wolfgang
