Puebla - eine quirlige Millionenstadt östlich von Mexiko-City gelegen wartet mit einer breiten Mischung von Industrie und Landwirtschaft auf. Durch das Werk eines großen deutschen Automobilherstellers haben sich mittlerweile viele Deutsche hier angesiedelt und so hört man immer wieder mal vertraute Laute.
Ein zentral gelegenes Hotel war schnell gefunden und schon bei unserem ersten Rundgang durch die Stadt stießen wir in der Casa de la Cultura auf eine Tanzveranstaltung, auf der Folkloregruppen in den bunten, farbenfrohen Trachten der verschiedenen Regionen ihre Tänze aufführten.
Die Señoritas wirbelten in immer schneller werdenden, atemberaubenden Drehungen um die eigene Achse, bis sie letztendlich komplett in ihren Kleidern verschwanden, deren bunte Muster sich immer mehr zu endlos scheinenden Farbbändern verwischten. Dass sie sich nicht ganz darin verhedderten ist schon fast ein kleines Wunder.
So voller Tempo wie die Tänze zeigt sich auch die ganze Stadt. Überall herrscht buntes Leben und geschäftiges Treiben. Die Luftballonverkäufer mit ihren riesigen, sich sanft im Wind wiegenden Trauben von unzähligen, in allen Formen und Farben leuchtenden Ballons beherrschen das Bild in der Fußgängerpassage und auf dem Zócalo vor der Kathedrale. Fast erwartet man, dass sie jeden Augenblick mit ihren Trauben abheben und langsam unseren Blicken entschwinden...
Wir streifen kreuz und quer durch die Straßenzüge und bewundern die schönen und noch sehr gut erhaltenen Fassaden aus der Kolonialzeit. Besonders gefiel uns das "Zuckerbäckerhaus" dessen mit weißem Stuckwerk überladene Fassade ähnlich der Iglesia La Compañia eher an das Werk eines Zuckerbäckers als an ein Haus erinnern.
Sehenswert ist auf auf jeden Fall auch die Casa de los Muñecos, das Haus der Puppen mit seiner Fassade aus weißem Stuck und kunstvollen aus Kacheln gefertigten Motiven. Kacheln und Keramik werden hier in der Region gefertigt und in vielen Geschäften verkauft.
In einer Seitenstraße entdeckten wir noch eine Talaverafabrik, die wir besichtigen durften. Der schon sehr betagte Besitzer führte uns persönlich durch die gesamte Produktion und erklärte uns ausführlich jeden einzelnen Fertigungsschritt. Alle Muster werden mit ruhiger Hand und feinem Pinsel aufgetragen. Auch der Firmenname und das Logo werden nicht einfach nur auf den Boden gestempelt, sondern wie schon seit langen Zeiten liebevoll von Hand aufgetragen.
Am Sonntag gab es noch einen großen Trödelmarkt auf dem wieder allerlei zu entdecken und zu bestaunen war. Märkte sind immer wieder faszinierend. Besonders natürlich dann, wenn es etwas Essbares gibt. An den vielen Obstständen kommen wir selten vorbei, vor allem die leckeren frischen Ananas ziehen mich immer wie magisch an...
Oder auch der Mercado El Alto. Die Stände mit schönen Talavera-Kacheln werden teils schon seit mehreren Generationen im Familienbesitz betrieben. Hier gibt es preiswerte Köstlichkeiten und am Abend spielen oft mehrere Mariachi-Kapellen.
Zwei Tage sind eigentlich zu kurz, denn es gibt noch so vieles zu entdecken, aber unser Urlaub neigt sich leider so langsam dem Ende zu, und wir wollen noch einen weiteren Ort besuchen.
Also, kommt mit...
Viel Spaß
Andrea & Wolfgang
