Mexiko-City, die größte Stadt der Welt - ein aus allen Nähten platzender Moloch mit über 30 Millionen Einwohnern, dessen zusammengewachsenen Ortsteile mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinausreichen. Eine Stadt der Superlative.
Knapp eine Woche haben wir uns hier aufgehalten. Auch wenn die Stadt durch die Osterwoche, in der eigentlich alle an die Strände strömen, recht leer war, herrschte auf den Straßen ein für unsere Verhältnisse immer noch sehr chaotischer Verkehr. Wir haben das Auto stehen lassen, und sind mit Metro, Bus und zu Fuß unterwegs gewesen.
Die Metro ist ein Erlebnis. Die Züge sind unheimlich lang und fahren in sehr kurzen Abständen. Wir fuhren einmal in einem der vorderen Wagen und nach dem Aussteigen mussten wir den ganzen Bahnsteig entlanglaufen, da der Ausgang am anderen Ende war. Noch bevor wir ihn erreichten lief schon der nächste Zug ein. Bezahlen muss man am Eingang der Metro (2 Pesos = ca. 25 Cent). Dafür kann man so weit fahren und sooft umsteigen wie man will. Davon kann man bei uns nur träumen.
Während der Fahrt bieten im wahrsten Sinne des Wortes "Fahrende Händler" alles nur Denkbare an. Kaugummi, Knabberkram, Bücher, Zeitschriften, Spielzeug und Musik-CD`s. Die CD-Verkäufer haben einen Rucksack mit Stereoanlage dabei, in den an den Stellen der Lautsprecher Löcher geschnitten sind, und beschallen lautstark den ganzen Wagen mit der unterschiedlichsten Musik. Nach ein oder zwei Stationen huschen sie dann in den nächsten Waggon und ein Kollege quetscht sich in den eigenen Wagen um etwas anderes anzubieten. Es gibt auch andere, die mehr oder weniger schön, aber vor Allem laut, irgendein Lied vortragen. Manchmal hat man sogar Glück und kann erkennen, welches es unter Umständen sein könnte. So ist in der Metro immer etwas los und die Fahrt wird zumindest nicht langweilig.
Das Autofahren ist eine andere Sache. Es gibt fast nur Einbahnstraßen, die größeren mit 10 bis 12 Spuren auf denen ein chaotisches, von Hupen begleitetes Miteinander herrscht. Solange man weiß, wo man hin will geht`s, Hinweisschilder sind wenn vorhanden meist da angebracht, wo man sie erst sieht, wenn man schon fast vorbei ist. Lediglich die Querstraßen sind immer groß markiert, allerdings meist mit Eje (Achse) und Nummer, aber in unserem Übersichtsplan sind eh nur die wichtigsten Straßen und dann halt mit Namen. Die richtige Straßenkarte hat etwas über 200 Seiten und ist ein Buch so dick wie ein Straßenatlas von Deutschland.
Unseren Weg aus Mexiko-City Richtung Puebla hatten wir uns im Plan unseres Freundes gut angesehen und war eigentlich nicht kompliziert. Es ging auch die ersten 10 Minuten sehr gut, wir fanden aus den kleineren Straßen auf eine der vielen Stadtautobahnen und wähnten uns schon mit Sicherheit auf dem richtigen Weg. Aber das währte nicht lange, dann kam eine große Baustelle mit Umleitung. Es ging von der Autobahn auf kleinen Nebenstraßen im Zickzack durch ein paar Stadtviertel, die anfängliche Beschilderung hörte auf und wir folgten wie ein blindes Schaf der großen Menge. Bis an einer Stelle, hier fuhren wir, wie einige andere auch, geradeaus statt rechts und kamen so wieder auf die Autobahn. Aber leider nicht auf die Richtige. So verließen wir sie an der nächsten Abfahrt und fuhren rechts, aber die Straße war am Ende gesperrt. So drehten wir um und kamen schließlich nach einigen Kreiseln, denn oft konnte man nicht links abbiegen, dann gab es wieder Einbahnstraßen, doch noch in die richtige Richtung und zurück auf unsere Autobahn. Nach einer weiteren guten Stunde Fahrt kamen wir in Puebla an.
Saludos
Andrea & Wolfgang
